Abnahme

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Sonntag, 10. Februar 2013

28


Als ich mir in den vergangenen beiden Tagen nochmal meine alten Tagebucheinträge durchgelesen habe, durfte ich feststellen, dass ich zwischen Juli und Anfang Oktober 2011 fünf Kilo abgenommen habe. Das appetitzügelnde Medikament Fluoxetin wurde mir allerdings erst gegen Ende Oktober verschrieben und es brauchte etwa zwei Wochen, um zu wirken. Das bedeutet, dass es seine eigentliche Wirkung erst Mitte November entfaltet haben kann. Und zwischen Oktober und Dezember habe ich weitere drei Kilo abgenommen.
Warum erzähle ich das alles?
- Weil mich das zu der Erkenntnis bringt, dass es wohl doch nicht das Medikament war, das mir zu meinem damaligen Gewichtsverlust verholfen hat. Ich denke aber, dass es am Fluoxetin lag, dass ich anschließend so schnell zugenommen habe. Denn Ende Dezember habe ich es abgesetzt und keine zwei Tage später begannen die Essattacken. Ich möchte die Schuld nicht von mir weg und auf ein Medikament schieben. Vielmehr befürchte ich, dass ich früher oder später ohnehin in die Situation gerutscht wäre, in der ich nun stecke - zumal der erste (vergebliche) Versuch mich zu erbrechen sich bereits am letzten Tag im Oktober zugetragen hat.
Außerdem war der Verlauf bei mir generell recht... gemischt. Von Anfang hatte ich diese Essattacken, wobei diese während der Zeit zu der ich abnahm, nur ein bis zweimal die Woche über mich hereinbrachen. Zudem aß ich dabei lediglich selbst gebackene Haferflockenkekse. Ganz recht, ich stellte mich zweimal Wöchentlich vor den Herd, um eine Ladung von 36 Haferflockenkeksen zu backen und anschließend die Hälfte bis drei Viertel davon mit einigen Gläsern Milch in mich hinein zu kippen. Abnehmen tat ich trotzdem, obwohl ich mich zu dieser Zeit noch nicht erbrach. Wahrscheinlich lag das daran, dass ich nach den Keksen nichts weiteres gegessen habe, vor allem Süßigkeiten gab es während der gesamten fünf Monate nicht.
Heute sind es Süßigkeiten, Fast Food, Brot, Milchprodukte... eben alles.

Was mich allerdings besonders geschockt hat, sind die Zettel, die ich von damals gefunden habe. Zettel vom Beginn meiner "Diät", als ich mir noch aufschrieb, was ich zu mir nehmen durfte und ob ich mich auch fein daran gehalten habe. Das war so etwa von Juli bis September 2011. An den Rand hatte ich Notizen geschrieben wie Gib nicht auf!, Du weißt, warum du das machst! und Wenn du wieder Hunger hast, sieh einfach in den Spiegel!.
Am ersten Tag, das weiß ich noch, da war ich joggen. Und mein Ziel war es von Beginn an gewesen, täglich höchstens 800kcal zu mir zu nehmen. Selbstverständlich gelang mir das nicht von jetzt auf gleich. Es wurden 1800kcal am ersten Tag. Hinter die Zahl hatte ich einen geschockten Smiley gemalt.
Am zweiten Tag waren es schon nur mehr 1100kcal.
Irgendwann im November pendelte es sich ein bei etwa 500-550kcal/Tag, bestehend aus einer Schale selbstgemachtem Müsli mit Milch oder Joghurt mit 0,1% Fettgehalt am Morgen und einer Dose Gemüsesuppe à 400ml mit etwa 4-5El Reis am Nachmittag. Das war's, jeden Tag, bis in den Dezember. Ab und zu bei meinen Essattacken kamen dann wieder die Kekse hinzu, oder Müsli, aber zu diesem Zeitpunkt war ich schon eher glücklich, mich leer zu fühlen, und so wurden auch die FAs seltener.
Und dann setzte ich Fluoxetin ab.
Und dann wurde ich traurig.
Und heute hasse ich mich mehr denn je zuvor.
Glücklich werde ich vielleicht allein durch's Abnehmen nicht.
Aber trauriger wurde ich durch's Zunehmen; sehr viel trauriger.


- THE FAT CAT

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