Abnahme

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Freitag, 4. Januar 2013

5

Die gestrige Nacht war absolut grauenvoll.

Freitag, den 04. Januar 2013; 04:10h 
Es ist nicht so, dass ich nicht einmal mehr mit ihm zusammen kommen wollen würde weil ich nicht mehr in ihn verliebt bin. Und es ist auch nicht weil er mir zu kompliziert ist oder ähnliches. Ich weiß nur leider, dass er etwas so viel besseres verdienen würde als mich. Ich weiß, dass es mir peinlich ist wie ich aussehe und dass er sich furchtbar dafür schämen müsste mit mir gesehen zu werden. Ich weiß, dass ich nicht stark genug bin. Es tut mir so leid. Ich schaffe das nicht. Ich schaffe gar nichts. Warum sollte irgendwer so ein widerliches riesiges Biest wie mich wollen. Das war keine Frage. Ich kann damit nicht mehr leben. Es tut mir so leid. Ich weiß nicht mehr weiter.
Was soll ich tun?                                                                                                                                                                         Was soll ich tun?
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Freitag, den 04. Januar 2013; 14:15h
Ich wache auf, zu x-ten Mal, dieses Mal endgültig. Ich muss meinen Traum doch aufschreiben, denke ich, bevor er weg ist. Und ich muss zur Toilette. Ansonsten wäre ich selbst zu diesem Zeitpunkt weiter in meinem sicheren Bettchen liegen geblieben, dem einzigen Ort an dem sich eine für mich heile Welt entfaltet.
Alles ist verschwommen, ich kann die müden Augen nicht vollständig öffnen. Aus schmalen Schlitzen sehe ich mich um. Mache einen Realitätscheck. Ich bin wach. Scheiße.
Ich hebe den linken Arm vorsichtig vor mein Gesicht und ziehe den Ärmel des Sweatshirts hoch, welches mein Schlafanzug Oberteil bildet. Vier gerade, verschieden lange, hellrote und doch fast nicht vorhandene Linien zeichnen sich darauf ab. Sogar darin habe ich also versagt. Ich kann mich nicht mal selbst verletzen, sodass es lange weh tut. Und dann heule ich mir selbst immer vor, ich hasste mich und meinen Körper. Ja, klar, aber wohl nicht genug, um mich wirklich tief zu schneiden oder mich auszuhungern, hm? Ich bin so eine Lügnerin.
Ich stehe auf, stapfe mit schweren Nielpferdbeinen ins Badezimmer. Jeder Schritt klingt wie eine Ankündigung der Rückkehr Godzillas. Jemand hat die physikalischen Gesetze umgeschrieben. Jemand hat die Schwerkraft erhöht. So gewichtig habe ich mich noch nie gefühlt. Ich gehe zur Toilette. Stelle mich auf die Waage. Ich hätte es sein lassen sollen. Sehe in den Spiegel. Dicke Wülste versuchen von oben und unten meine Lider zusammen zu pressen, mein Gesicht ist noch ganz verquollen vom vielen Weinen.
Weshalb habe ich nochmal... oh, ja.                                                                                                                         Weil ich niemals gut genug für ihn sein werde. Niemals.                                                                                   Weil ich widerlich und von Selbsthass erfüllt bin.                                                                                             Weil ausnahmslos alle Mädchen hübscher und dünner sind als ich.                                                                   Ich bin das hässlichste Kind der Welt.                                                                                                                       Von innen und von außen.
(Auszug zweier von mir verfasster Tagebucheinträge)

Ich weiß, das klingt alles nicht sonderlich optimistisch. Aber was soll's das Leben geht weiter. Ich werde nichts hinschmeißen.

- THE FAT CAT

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