Abnahme

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Donnerstag, 24. Januar 2013

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Dass meine vermeintliche Essstörung eventuell reine Einbildung ist habe ich noch nicht erzählt, richtig?

O ja. Wie alles begann dürftet ihr bereits wissen. Für alle die noch nicht so lange mitlesen nochmal die Kurzfassung:

Im Sommer 2011 habe ich beschlossen abzunehmen, so wie jeden Sommer seit ich 10 Jahre alt bin. Ich war seit ich in der vierten Klasse einen Wachstumsschub durchlebt habe nicht mehr dick, aber das reichte mir nicht. Ich machte also mehr Sport, aß nach und nach weniger und nahm ab. Etwa 8 Kilo in zwei Monaten, wenn ich mich recht entsinne. Als dann über die Weihnachtszeit der Heißhunger bei mit anklopfte nahm ich zu. Die richtigen FAs überfallen mich aber erst seit Februar 2012. Damals kam mir plötzlich der Gedanke, dass ich doch möglicherweise gar nicht durch meine eigene Willenskraft abgenommen habe, sondern durch dieses eine besondere Hilfsmittel: immerhin habe ich nur schleichend Gewicht verloren, bis mir von meinem Psychiater Fluoxetin, ein Antidepressivum, verschrieben wurde. Zugleich wird dieses Medikament zur Unterstützung einer Therapie mit dem Ziel der Bekämpfung einer Bulimie verabreicht, da es Essattacken unterbinden soll und somit die Ess-Brech Gefahr vermindert. Ironisch war nur, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht erbrochen habe, nein, nicht einmal daran gedacht habe ich.
Aber gut. Ich nahm die Medikamente also zwischen Oktober und Dezember 2011 und setzte sie dann ab, da beinahe alle der auf dem Beipackzettel vermerkten Nebenwirkungen bei mir eintraten. Ja, ich setzte das Mittel im Dezember ab - und genau dann verlor ich plötzlich die Kontrolle und mein Gewicht stieg.
Und das tut es seitdem. Ich habe ein paar Mal wieder so einiges abgenommen, aber es kam immer wieder rauf. Und jetzt ist es so schlimm wie nie zuvor.

Hiermit wären wir also wieder in der heutigen Zeit. Aber warum halte ich meine "Essstörung" für reine Einbildung?
- Weil sie nie diagnostiziert wurde. In Therapie bin ich nicht aufgrund meines Essverhaltens. Nein, ich wurde gezwungen. Vom Krankenhauspersonal und wer nicht alles dahinter steckte. Ich wollte keine Therapie. Oder doch, ja, eigentlich wollte ich schon, und zwar schon seit Langem, aber alle hielten es für eine dumme Idee. Ich brauche doch keine Therapie, haben sie gesagt, ich wollte das doch nur, weil das heute so stark in Mode käme und wirklich depressiv sei ich auch nicht. Das sagten sie alle, bis ich irgendwelche Tabletten schluckte, im Januar 2011. Dabei war es nicht einmal meine Absicht gewesen mich umzubringen, ich ... das ist eine andere Geschichte. Und eine komplizierte und eine lange vor allen Dingen. Vielleicht erzähle ich mal davon, aber nicht jetzt. Heute sind wir bei einem anderen Thema.

Meine "Essstörung" wurde also nie diagnostiziert. Und ich habe auch das Gefühl, als nähme meine Therapeutin es nicht ernst. Würde ich wieder 57 Kilo wiegen wie damals im Winter 2011, dann würde sie mich sofort in eine Klinik einweisen lassen, hat sie gesagt. Aber solange ich zwischen 57 und 65 Kilo bliebe sei alles okay.
Aber das bin ich nicht. Das bin ich nicht und das weiß sie auch. Ich wiege schon mehr als 65 Kilo, aber das ist ja egal. Sie spricht nahezu gar nicht mit mir über dieses Thema, es ist, als sei mein Schlingen, mein Erbrechen, mein Hungern - als sei das alles Einbildung.
Und langsam glaube ich das auch. Wenn dir jemand nur oft genug etwas sagt, dann glaubst du irgendwann selbst daran.
Vielleicht bin ich ja gar nicht krank.
Vielleicht habe ich einfach nur Spaß daran, fett zu werden und mir den Finger in den Hals zu stecken.
Vielleicht.

- THE FAT CAT

5 Kommentare:

  1. Hey, also Einbildung ist das ganz sicher nicht. Und auch wenn man keine "typische" Essstörungs-Geschichte hat, kann man trotzdem eine Essstörung haben. Was ist schon "typisch"?Und wenn du das Bedürfnis hast, darüber in deiner Therapie zu reden, dann solltest du das tun...
    Alles Liebe, Liv

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  2. Vielleicht solltest du den Therapeuten wechseln. Bei meinem ersten war ich auch nicht zufrieden und hatte das Gefühl nicht ernst genommen zu werden - wollte eigentlich komplett abbrechen weil ich dachte es Hilft ja eh nicht, genau wie ich vorher vermutet habe. Und jetzt bin ich wahnsinnig froh mir einen anderen gesucht zu haben.

    Ja das mit den Tabletten ist so eine Sache, hab da leider auch Erfahrungen. Sie können sehr wohl ein gestörtes Essverhalten hervorrufen. Leider. Bei mir war es nur etwas anders - bei mir haben die Tabletten während der Einnahme Binge-Eating ausgelöst - erst 1 halbes Jahr nach runterdosieren normalisierte sich das langsam. Ganz weg bin ich immer noch nicht von dem Zeug, da ich leider eins hatte was schwer absetzbar ist (bei mir).
    Ich hatte damals mit dem Zeug 15 Kilo zugenommen und wurde jeden Tag depressiver und hasste mich und meinen Körper immer mehr, weil ich halt eh schon ein Problem mit meinem Körper hatte und mit dieser Veränderung gar nicht klar kam. Jetzt achte ich penibel darauf was ich esse und dass ich immer im leichten Untergewicht bleibe, aus Angst wieder so zuzunehmen. Ich habe jetzt zwar keine krasse Essttörung, Esse halbwegs ordentlich aber oft zu extrem 'gesund' - dein Problem ist weitaus schwerwiegender finde ich, aber die Erfahrung mit den Tabletten hat da was in mir hervorgerufen was immer schon unterschwellig da war.

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  3. Oh Shit, sie haben dir Prozac gegeben... O_O

    Das Zeug wirkt doch auf den Serotoninhaushalt; Serotonin ist ein Hormon und dann gewöhnt sich der Körper natürlich daran, wenn er Hormone von außen bekommt und produziert so selbst weniger...

    Essen, besonders das Essen von Süßem/KH sorgt auch dafür, dass vermehrt Serotonin ausgeschüttet wird.
    Ich denke, dass du daher evtl. auch mehr isst als vorher, mit dem Medikament.

    Man sollte aber wissen, dass Serotonin durch Eiweiß (und hier im speziellen von der seltenen Aminosäure Tryptophan, die, oh Wunder, auch appetithemmend dadurch wirkt) gebildet wird. KH können es nicht bilden, sondern nur die Ausschüttung anregen.

    Weil Tryptophan eben so wenig in Nahrung vorkommt (aber auch für vieles andere wichtig ist), wollte ich es mir auch nochmal in Kapseln besorgen. Kann man ganz regulär kaufen, z.B. in Apotheken.

    Ansonsten empfehle ich dir, generell eiweißreich und eher KH-arm (bis auf Obst/Gemüse) zu essen. Damit kannst du das Problem in den Griff bekommen.

    DJ Tomcraft hat übrigens mal ein Stück über Prozac gemacht:
    http://www.youtube.com/watch?v=fAC4O4kvSkM

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  4. ja ich glaube ich habe Binge eating
    also, nein, ich bin mir sicher ich habe es :D
    aber bei dir kann man das jetzt nicht mehr so einschätzen...
    aber eine ES hast du, da bin ich mir sicher.
    Bei mir wurde ja auch nie was diagnostiziert...

    Liebe Grüße :)

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  5. JA! Das ist Crystal Renn, sie ist wunderbar, aber eigentlich habe ich sie mir ausgesucht,
    weil mit ihrem Buch erst alles richtig anfing...
    Ich habe bis jetzt immer nur die 1. Hälfte des Buches gelesen und das bleibt auch so!
    Sie ist soooooo toll und schön und ah... achja sie ist auch wieder dünn!

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