Challenge

Nach einer Zeitspanne von scheinbar endlosen sieben Tagen melde ich mich nun wieder einmal zu Wort, um mitzuteilen, dass ich an einer Challenge teilnehme. Konkrete Regeln bestehen nicht, lediglich dass man erreicht, was man sich vorgenommen hat. Tatsächlich ist es mehr eine Art gemeinsames Kraft spenden, indem sich jeder Teilnehmer zwar ein eigenes persönliches und somit nicht als "Thema" festgelegtes Ziel setzt, welches er allerdings zusammen mit all  den anderen Teilnehmern erreichen möchte, indem die Erfolge bekannt gegeben werden.

Mein Vorsatz wird es sein, die nächsten 13 Tage (mit heute sind es 14) ohne Binging und Purging zu überstehen. Nein, eigentlich ist das mein momentanes Lebensziel. Für mehr als 14 Tage. Aber gut, meine Damen und Herren, wir möchten ja klein beginnen.

Heute war relativ gut, wenn man bedenkt, dass ich die komplette letzte Woche nur gestopft habe, nonstop. Ich habe mich nicht übergeben. Ich sagte doch, damit soll endlich Schluss sein. Infolge dessen habe ich aber wahrscheinlich enorm zugenommen, was sich zum einen deutlich sehen lässt, zum anderen aber natürlich auch messbar wäre. Aus Angst vor der Zahl habe ich das Wiegen dann doch verdrängt.

Heute gab es also lediglich 500g Buttergemüse (290kcal).

Erst nach etwa fünf Stunden meldete sich der Hunger wieder so stark, dass mein Magen laut losgeknurrt hat. Mir verging jedoch direkt der Appetit, als mich eine Freundin vorhin anrief und mir erzählte, wie sie neulich zu ein paar Leuten die ich auch kenne nach Hause zu einer "gechillten Runde" eingeladen wurde, aber sie hatte keine Lust zu gehen und alles, und, na ja, ich meine, ist ja nur so, dass ich an jenem Abend die ganze Zeit vor dem PC gesessen habe, darauf wartend, dass ich vielleicht von denen gefragt werde, ob ich nicht vielleicht vorbeikommen möchte. Ich habe mir einfach in diesem Moment mehr als alles Andere gewünscht, auch mal einen Abend lang Spaß haben zu können und Zeit unter Leuten zu verbringen; neue Menschen kennen zu lernen, die mich vielleicht mögen.

Natürlich wurde ich nicht gefragt.

Und dann fiel mir plötzlich wieder etwas ein. Als ich noch dünner war, haben sie mich mehr beachtet. Alle waren irgendwie netter zu mir. Und dann noch dieser Spruch, den ich irgendwann mal irgendwo gelesen habe...

"Cigarrettes are like women;

 the best ones are thin and rich."

Outsch.

Und das traurige ist - in der heutigen Zeit scheint dieser Spruch wahrhaftig zu gelten. Desgleichen sind Aussagen, die die Jugend kaputt machen. "Ihr müsst alle dünn sein, sodass ihr an Wert gewinnt." Sie haben es uns bereits eingeredet und alles was wir tun ist nachplappern und funktionieren. Oder eben nicht. Doch dann wird man verstoßen und ihren abwertenden Blicken zum Fraß vorgeworfen.

Ich muss dünn sein, sonst bin ich nichts wert.

Ich muss dünn sein, sonst bin ich nichts wert.

Ich muss dünn sein, sonst bin ich nichts wert.

Das ist wahrscheinlich das dümmste und absurdeste, was ich je geschrieben habe. Aber auf irgendeine ebenso absurde Art und Weise hat sich eben dieser Gedanke mittlerweile ganz unglaublich fest in mir verankert.

Ich muss dünn sein, sonst bin ich nichts wert. Ja, vielleicht mögen sie mich dann.

- THE FAT CAT