---------Schlussstrich---------

Okay.
Ganz ruhig.
Lasst es mich erklären. Bitte.

Es war katastrophal. Ich habe gerade gestopft wie schon lange nicht mehr. Aber jetzt reicht es endgültig.
Ich habe mich in meinem gesamten Leben noch nie so sehr vor mir selbst geekelt wie jetzt in diesem Moment.
Ich hatte nicht einmal Appetit. Ich wollte nicht mal essen. Eine leise Stimme in mir hat förmlich gebettelt Nein, bitte, ich möchte nicht essen. Ich bin schon satt, wirklich., ja, es glich tatsächlich einem Dialog, denn darauf antwortete direkt eine lautere, viel kräftigere Stimme Verdammte Scheiße, doch, du willst essen und du wirst essen!
Selbst noch als ich mir einen riesigen Berg Süßzeug auf einen Teller gekippt habe, stand ich dort erst mal eine Weile und habe all das Essen nur angesehen.
Widerlich, dachte ich mir. Das kann ich doch nicht alles essen!, sagte die leise Stimme. Ich sah nur noch Fett und vor allem, wie sich all das in mir einlagerte. Ich stellte mir vor, wie ich morgen aufwache und wieder nicht zur Schule gehe, so wie heute, weil ich mich zu schwer fühle und weil ich zugenommen habe und weil ich denke, dass alle mich auslachen werden, weil ich zugenommen habe, und weil ich einfach nur 1000 Stunden am Stück schlafen würde, nur um mich nicht mit meinem Gewicht auseinandersetzen zu müssen. Deswegen.
Und dann aß ich es trotzdem. Ich schlang, weil ich es schnell hinter mich bringen wollte. Früher habe ich mich noch halbwegs auf diese Fressorgien zwischendurch gefreut, aber heute war es einfach nur ekelerregend. Nach der Hälfte - obgleich sogar noch ein wenig in mich hineinpasst - wurde es mir zu abartig und ich habe den Rest wieder zurück in die Küche gebracht.
Ich kann das nicht mehr.
Das ist das aller erste Mal, das ich desgleichen dachte.
Und vor allem ist es das aller erste Mal, dass ich mich tatsächlich davor geekelt habe, etwas zu essen.
Und jetzt fühlt es sich so widerlich an, dieses Wissen, all das in meinem Körper ist.
Ich glaube, ich muss mich übergeben.

- THE FAT CAT