Der erste Schultag nach den Ferien. Irgendwie habe ich mich sogar ein bisschen darauf gefreut. Ich habe mir ganz fest vorgenommen, diesmal mein bestes zu geben. Letztes Semester wahr für mich eher so die Eingewöhnungsphase an der neuen Schule, auch wenn ich es sehr schade finde, dass ich die Sache nicht von vorn herein ernster angegangen bin.
Die Tabletten habe ich heute doch noch nicht bekommen, nachdem ich feststellen durfte, dass mein Termin beim Psychiater erst nächste Woche ist. Hah, sowas passiert mir andauernd - noch eine Sache, die charakteristisch für mich ist.
Vom Essen her lief es heute aber trotzdem ganz... na ja, wie soll ich sagen... ich habe nur eine Scheibe Schwarzbrot mit Frischkäse und Gurkenscheiben gegessen. Nicht, weil ich keinen weiteren Appetit mehr gehabt hätte. Oder keinen Hunger. Oder weil ich abnehmen möchte. Na gut, im entfernten Sinne schon, aber darum geht es mir ihn letzter Zeit beim essen wirklich nicht. Ich mag meinen Körper immer noch nicht, aber es gibt Momente, da denke ich, ich könnte wenigstens damit leben. Zumindest so lange, bis ich mir nicht mehr schade, sobald ich etwas daran zu verändern versuche.
Jetzt ist es also wirklich nur noch die Angst vor den FAs. Ich denke nämlich, ich würde automatisch wieder abnehmen, würde ich einfach so viel essen, wie ich brauche um satt zu werden, also ohne die ganzen FAs. Dann ginge es wahrscheinlich von ganz allein, vor allem, weil ich auch Spaß am Sport habe. Ich habe also keine Angst vor etwa 1000-1500 Kalorien am Tag. Wovor ich Angst habe ist nur, dass ich nicht mehr zu essen aufhören kann. Mir wäre es sogar recht, wenn ich vorerst auf eine Gewichtsabnahme zu verzichten hätte, solange nur diese ständigen Essattacken aufhören.
Ich habe schon überlegt, etwas zu essen und es direkt wieder zu erbrechen, aber jetzt mal im Ernst: das ist nichts was man für immer machen kann(/sollte). Und je früher wir versuchen, da wieder raus zu kommen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es uns gelingt. Man sollte es einfach Schritt für Schritt angehen, Tag für Tag. Heute ist heute und morgen ist morgen. Für heute habe ich es geschafft und das war mein jetziges Ziel. Was morgen ist, lass die Sorge von morgen sein. Für heute hab ich's geschafft.
Morgen möchte ich wieder mehr essen. Morgen möchte ich normal essen. Ich hoffe nur, ich habe mich unter Kontrolle.
- THE FAT CAT
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